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Du liebe Menschenseele,
fühlst du dich auch manches Mal emotional verhungert?

Kennst du das Gefühl, immer hungrig zu sein, obwohl du vielleicht gerade gegessen hast?
Ich glaube, dass wir uns alle uns schon einmal leer und im Mangel fühlten. Wir kennen das Gefühl, dass uns etwas fehlt.
Wir kommen auf diese Erde, werden geboren und über eine Brust oder ein Fläschchen gestillt. Wir bekommen die Liebe, die unsere Eltern uns geben können.

Bis zum 9. Lebensjahr etwa sind wir von unseren Eltern oder den Bindungspersonen stark abhängig.
Wir könnten alleine nicht überleben. Wir nehmen alles, was wir bekommen, auch wenn es manchmal sehr wenig ist.
Wir geben uns mit der Aufmerksamkeit zufrieden, die da ist.
Vielleicht spüren wir, dass wir mehr bräuchten und nicht alles bekommen, doch es bleibt uns nichts Anderes übrig als weiter zu wachsen und uns zu entwickeln, zumindest auf physischer Ebene.

Auf physischer Ebene wurden wir als Kinder alle genährt.
Auf mentaler Ebene vielleicht auch.

Doch wie stark wurden wir emotional genährt? Wie viel Aufmerksamkeit wurde unserer Gefühlswelt geschenkt? Wie stark und gefüllt waren unsere Eltern und Ahn*innen auf emotionaler Ebene?
Die Generation unserer Eltern höre ich manchmal sagen: „Uns hat es auch nicht geschadet, wir sind ja auch alle groß geworden!“
Ja, mag wohl sein… Doch ich stelle mir die Frage, welchen Mangel und Schmerz das oftmals in Menschen hinterlassen hat.
Natürlich haben sie es überlebt. Doch was ist der Preis dafür?

War genug Platz zum Weinen und Schreien da, um laut, frech oder trotzig zu sein, um Schmerzen zu spüren?
Wurden unsere Gefühle ernst genommen, wurden wir in unserer GEFÜHLSWELT besucht?

Vielleicht möchtest du jetzt in deine Vergangenheit blicken und diese Fragen für dich beantworten. Mache dir bewusst, was dir gefehlt hat. Beobachte einfach, ohne zu urteilen.

Wir dürfen unseren Hunger stillen und uns nähren, indem wir uns den Raum schenken zu überprüfen, wo wir Mangel oder Leere spüren.
Ich glaube, dass wir alle emotional verhungert sind. Und ich glaube, dass jeder Mangel auf eine emotionale Leere zurückgeführt werden kann.
Unser inneres Kind braucht unsere Aufmerksamkeit und unsere Erlaubnis, fühlen zu dürfen.

Als kleiner Junge waren uns bestimmte Empfindungen vielleicht nicht erlaubt, weil sie als „nicht mannhaft“ galten. Als Mädchen waren wir vermutlich angehalten, immer lieb, brav und nett zu sein.
In unserer Gesellschaft gibt es für Gefühle nicht viel Platz. Aber ungefilterte Emotionen drücken sich in vielen Formen aus.
Emotionen sind immer mit einer Geschichte oder einem Erlebnis verbunden. Sie lösen in uns entweder positive oder negative Gefühle aus.

Wenn wir hungrig in ein Lebensmittelgeschäft gehen, neigen wir dazu viel mehr zu kaufen, als wenn wir gesättigt einkaufen gehen.
Sind wir emotional hungrig, neigen wir dazu, Erwartungen an unser Gegenüber und unser Umfeld zu stellen, um unsere Emotionen zu stillen und unsere unausgesprochenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.

Werden diese nicht erfüllt, sind wir enttäuscht und wenden uns von ihnen und somit auch von uns selbst ab.
Das führt zu Spannungen, zu Konflikten und zu Verschließungen. Wir können nicht frei reagieren und schon gar nicht agieren. Unterbewusst machen wir andere für unseren Mangel verantwortlich.
Wie können wir aus diesem emotionalen Hunger aussteigen? Wie können wir uns emotional nähren? Wie können wir emotionale Fülle erreichen?

10 Schritte dafür:

Wir erkennen an, dass wir emotionale Wesen sind und unsere Emotionen einen großen Einfluss auf unsere Entscheidungen und Beziehungen haben

  • Wir machen uns bewusst, dass wir die Kraft und die Weisheit haben, uns selbst zu nähren
  • Wir lösen uns von Abhängigkeiten und Erwartungen, die wir an unsere Eltern und an unsere Vergangenheit haben
  • Wir regulieren unsere Vergangenheit, indem wir gut auf uns selbst achten
  • Wir legen unsere Hände auf unseren Solarplexus und lassen all die Liebe, die wir für unser inneres Kind empfinden können, fließen
  • Wir erstellen eine Liste mit emotionalen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise lesen, malen, hüpfen, Freude, Stille, Wanderungen, kreativ sein, Umarmungen, nährende Gespräche, warme Kuscheldecke, Menschen, auf die wir uns verlassen können, fühlen, wahrnehmen, sein lassen, usw.
  • Wir schenken uns Zeit, um uns zu fühlen und ehrlich zu sein in unseren Gefühlen. Wir sagen das Mantra: „Ich erlaube mir zu fühlen.“
  • Wir stellen Gegengefühle her: Fühlen wir uns traurig, fühlen wir daneben Freude, fühlen wir uns schwach, fühlen wir uns gleichzeitig stark, usw.
  • Wir gewinnen Vertrauen und wissen, dass wir geliebt werden – ganz egal, wie wir uns gerade fühlen
  • Wir wissen, dass wenn wir im Mangel sein können, wir auch in der Fülle sein können

Wenn wir daran denken, dass wir alle emotional verhungert sind, dann können wir uns vielleicht mitfühlend und verständnisvoll begegnen. Wir können erkennen, warum sich ein Mensch in gewisser Art und Weise verhält.

Mangel bedeutet in der Trennung zu sein.
Fülle bedeutet in der Verbindung zu sein.
Emotional genährt und gefüllt zu sein, bedeutet frei zu sein! Frei sein zu wählen, frei sein zu entscheiden.
Mögen wir gemeinsam eine Welt erschaffen, die mit emotionaler Fülle durchs Leben geht!

In Dankbarkeit Miriam